Im Juli 2020 verursachte Starkregen im Dorf und im Kreis Kuma große Schäden. Nun ist die Tropfsteinhöhle nach 1 Jahr und 9 Monaten Pause wieder geöffnet. Der Besucherweg durch die etwa 300 Millionen Jahre alte und 4800 m lange Tropfsteinhöhle führt an geheimnisvollen Stelle vorbei. Auch der Souvenirshop mit ausgewählten Produkten der Region, die Bäckerei und weitere Einrichtungen in der Nähe sind nach Renovierung wieder in Betrieb. Wir haben die Wunder der Tropfsteinhöhle besucht.

Im Interesse des Schutzes vor Infektionen mit dem neuartigen Corona-Virus bitten wir Sie, beim Besuch von Einrichtungen die von der Präfektur Kumamoto und den Kommunen herausgegebenen aktuellen Informationen und Anweisungen zu beachten. Bitte halten Sie die grundlegenden Regeln des Infektionsschutzes wie Händewaschen, Tragen einer Maske und Abstand zu anderen Personen(die neues Reise-Etikette)ein.

Die Tropfsteinhöhle Kyusendo wurde 1973 von einer Forschergruppe der Universität Ehime entdeckt. Sie entstand vermutlich vor etwa 300 Millionen Jahren, als Kalksteinschichten vom Meeresboden angehoben wurden. Mit 4800 Metern ist sie die längste Höhle in Kyushu. Auch jetzt laufen die Untersuchungen weiter und es ist gut möglich, dass sie sich als die länge Höhle Japans herausstellt. Erstaunlich ist, dassdie Erosion auch jetzt noch weiter wirkt.

Für Besucher gibt es zwei Routen zum Erkunden der Höhle: die gemächlich in einer Runde herum führende Allgemeine Route (etwa 30 Minuten) und die Forscher-Route (etwa 50 Minuten), für die man mit Gummistiefeln, Helm und Helmlampe ausgerüstet sein muss und die ins Innere der Erde führt. Wir wählen die Allgemeine Route und betreten den Tunnel, der uns in eine fantastische Welt führt.

Hinter dem Tunnel treffen wir auf einen unterirdischen Wasserlauf, der in dem Fluss Kumagawa fließt. Im Inneren der Höhle herrscht das ganze Jahr über eine Temperatur um 16℃ und die Luft fühlt sich kühl an. 70 m über uns ist der Zugang, über den die Forschergruppe zum ersten Mal hier hinein gekommen ist.

Die Höhle Kyusendo ist bekannt dafür, dass hier viele auch im weltweiten Maßstab seltene Tropfsteine zu sehen sind. Die Höhle wird ihrem Ruf gerecht, denn je weiter wir vordringen, desto mehr seltsame Formen sehen wir - unter anderem Floatsones, die durch die Wechselwirkng von senkrecht herab tropfendem Wasser und einer flachen Wasserschicht auf dem Boden entstanden sind, oder vom Höhlenboden in Richtung Decke gewachsene Stalagmiten in Form pyroklastischer Hügel.

Im zentralen Höhlenraum ist die Decke 20 m hoch. Von hier aus erstreckt sich die Höhle über noch weitere etwa 3000 m.

Von einmaliger Schönheit und Kraft sind diese Tropfsteine, Verbindungen von Flowstones und Stalagmiten.
Tropfsteine sind Lebewesen… unwillkürlich erahnen wir das Geheimnis der Erde vor 300 Millionen Jahren.
 

【Getränkelager in der Kyusendo-Höhle】
Während wir den Weg weiter gehen und die Tropfsteine bewundern, sehen wir auf einmal ein Regal und darin aufgereihte Flaschen…
Das alles ist Reisschnaps aus Kuma. Bis zu 20 Jahre lang kann er hier reifen. Wer möchte, kann gern zum Besitzer der einen oder anderen Flasche werden. Der hier gelagerte Schnaps dürfte etwas Besonderes sein.

Als nächstes finden wir so etwas wie ein Fledermaus-Mietshaus.
Heute treffen wir die Bewohner leider nicht an… tatsächlich leben in der Höhle etwa 20 000 Fledermäuse, unter anderem Langfingerfledermäuse, Große Hufeisennasen und Mausohren.

Der Allgemeine Weg ist mit Treppen und Brücken ausgebaut und kann ohne allzu große Mühe begangen werden.
Für uns waren die 30 Minuten gerade richtig, um uns die Höhle in Ruhe anzusehen.
 

Aufgrund der Schäden durch Starkregen musste die Höhle 1 Jahr und 9 Monate geschlossen bleiben. (Das Foto zeigt den Zustand nach der Regenkatastrophe.
Das Innere der Höhle blieb zwar verschont, an den Hängen hinter der Höhle rutschte die Erde jedoch an zwei Stellen und Schlamm- und Erdmassen drangen in den Tunnel und das Gebäude mit den Geschäften ein. Etwa ein halbes Jahr dauerte es, bis die Erdmassen beseitigt waren, und danach musste viel repariert werden. Im vorigen Monat war endlich alles fertig und die Höhle konnte wieder für Besucher geöffnet werden.

Die Wiedereröffnung ist auch Anlass, in Zukunft hier regelmäßig Events wie Märkte oder ähnliches zu veranstalten. Noch sind die große Straße und die Hisatsu-Linie der JR-Bahn nicht vollständig wiederhergestellt. Die Wiedereröffnung der Höhle Kyusendo gibt jedoch neue Impluse für den Wiederaufbau.

Nachdem wir die Höhle besucht haben, essen wir im Restaurant und statten auch dem Souvenir-Shop einen Besuch ab. Im Mori-no Kobo nebenan warten unter anderem eine Bäckerei mit Cafe, das Souvenirgeschäft Center Shinrin mit Produkten aus der Region und das Restaurant Komori-tei auf Kundschaft.

Schwerpunkt des Angebots im Center Shinrin sind sorgfältig hergestellte Produkte aus der Region Hitoyoshi/Kuma.
Neben Lebensmitteln wie Wildfleisch oder Bachforelle gibt es auch mit einer speziellen Gewürzmischung zubereiteten Tofu. Außerdem werden hier auch Spirituosen wie Kuma Jochu und Spanholz-Produkte aus der Werkstatt Sosogi Kobo angeboten, die anderenorts kaum zu finden sind.
 

Im Erdgeschoss von Mori-no-Kobo ist die Bäckerei Hinata mit ihren Spezialitäten Honig und Weißbrot.
Hier können Sie Weißbrot der Sorten Hinata oder Premium kaufen. Das elastisch-weiche Brot ist sehr beliebt und täglich werden etwa 80 Laibe davon verkauft.
 

Sandwich mit Ei aus Weißbrot der Sorte Hinata mit dem typischen Butteraroma sowie reichlich gekochtem Ei.
Außerdem gehören Zwiebeln in die reichlich bemessenen Portionen. Pro Tag gibt es davon nur 20 Portionen.
 

Yama-Kobo mit Outdoor-Artikeln
Neben Bekleidung finden Sie hier auch Schutzhandschuhe und Helme sowie Geräte wie Kettensägen und ähnliches, das man für Arbeiten in Landwirtschaft, Forst und Garten braucht.
 

Im Obergeschoss von Mori-no-Kobo ist die Terrasse Kyusendo. Von hier aus erstreckt sich das Panorama der Natur von Kuma. Hier befindet sich auch die "Glücks-Glocke", ein Symbol des Danks an alle, die die Wiedereröffnung der Höhle Kyusendo unterstützt haben. Sie soll allen Besuchern Glück bringen.

Auch einen Hundeauslauf gibt es hier. Man kann also getrost auch vierbeinige Freunde mitbringen!